Pünktlich zum Jubiläum konnte auf Anregung der Kirchengemeinde der Brunnen der Mariensäule, der seit Jahren nicht in Betrieb war, durch eine Kooperation mit KBK und Stadtmarketing wieder instandgesetzt werden.
Von Dr. Ina Germes-Dohmen
Hundert Jahre ist es jetzt her, dass auf dem Dionysiusplatz die Mariensäule aufgestellt wurde. Am 23. Juli 1922 weihte sie der Kölner Weihbischof Hermann Josef Sträter bei einem Festakt mit Messe und großer Prozession. Den letzten Impuls für die Aufstellung des Denkmals gab der Krefelder Oberpfarrer Georg Schwamborn, der seit Oktober 1921 an St. Dionysius wirkte und dem es nicht gefiel, dass eine Großstadt wie Krefeld kein Denkmal für die Muttergottes hatte. Aber die Überlegungen für ein Mariendenkmal waren schon älter und gingen bis vor den Ersten Weltkrieg zurück. Damals entwarf der im Bauamt tätige Architekt M.E. Schneider das Gesamtdenkmal mit Brunnen, die Marienfigur selbst geht auf den Entwurf des deutsch-britischen Bildhauers Wilhelm (William) Ohly zurück. Als der Krieg ausbrach, wurde dieses Projekt zurückgestellt und erst 8 Jahre später wieder aufgegriffen. Bei der Einweihung übernahm der Oberbürgermeister Dr. Johansen das Denkmal dankend in die Obhut der Stadt und versprach, es zu erhalten, zu wahren und zu pflegen. Im Zweiten Weltkrieg entging die Skulptur nur durch den Einsatz eines einzelnen, der sie versteckte, dem Schmelzofen. Bei der Umgestaltung des Platzes, damals noch Marienplatz genannt, wurde 1989 der Marienbrunnen von seinem ursprünglichen Platz in der Mitte mehr an den Rand gerückt. Damals schon bestand der Wunsch, dass er „in Ordnung“ gebracht würde. Das könnte man sich auch heute wünschen.
Die leicht gedrungene, bauchige Säule mit reich ornamentiertem Kapitell steht mitten in zwei ineinandergestellten, achteckigen Brunnenbecken aus Muschelkalk. Die bronzene Muttergottes mit dem Christuskind auf dem Arm ist als Königin des Friedens dargestellt, damals, keine 4 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, war die Bitte um Frieden ein Herzenswunsch der Bevölkerung. Und heute ist er so aktuell wie seit 70 Jahren nicht mehr. Diese Friedenssehnsucht findet sich in der Inschrift auf dem äußeren Becken: „FRIEDENSKÖNIGIN BITT FÜR UNS, DIE VIELEN WASSER DER TRÜBSAL KONNTEN NICHT AUSLÖSCHEN DIE LIEBE ZU DIR, O MARIA. ERRICHTET NACH DEM WELTKRIEG 1914/18, VON DEN KATHOLIKEN KREFELDS.“
Pünktlich zum Jubiläum konnte auf Anregung der Kirchengemeinde der Brunnen der Mariensäule, der seit Jahren nicht in Betrieb war, durch eine Kooperation mit KBK und Stadtmarketing wieder instandgesetzt werden.